Kirchen und Geschichte

Die Kirchengemeinde in Bad Laer

Bad Laer (Lodere – Loar – Steinlaer) wurde erstmalig in einer Urkunde 851 als eine Schenkung des Klosters Herford erwähnt. Im 13. Jahrhundert entstand die erste christliche Kirche. Während der Reformation und der Gegenreformation war Laer abwechselnd katholisch oder evangelisch. Als Folge des „Westfälischen Friedens“ zu Osnabrück und Münster 1648 wurde Laer endgültig katholisch. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges gab es nur wenige evangelische Bürger in Laer. Sie gehörten zur Schlosskirche Bad Iburg oder zum Kirchspiel Bad Rothenfelde

Die Vertreibung als Folge des zweiten Weltkriegs brachte nach 1945 neue, evangelische Bürger aus Deutschlands Osten nach Laer. Diese Zunahme machte eine eigene kirchliche Stätte notwendig, die am Kurpark in der Kesselstraße 1970 gemietet wurde. Hier fand nun der Gottesdienst regelmäßig statt, aber als Teil der Schlosskirche zu Bad Iburg.
 
Am 1. Januar 1989 erhielt die Kirchengemeinde Bad Laer - Glandorf ihre Unabhängigkeit von der Schlosskirche Bad Iburg mit einer eigenen Pfarrstelle. Die Gemeinde war inzwischen auf 1200 evangelische Christen gewachsen. Die Entwicklung hielt an, so dass die evangelische Gemeinde 1998 bereits über 2000 Mitglieder verfügte und durch Aufnahme von Christen aus dem ehemaligen kommunistischen Machtbereich heute (2021) ca. 2400 Mitglieder hat.
 
Seit Anfang 1980 wurden bereits Pläne für ein eigenes Kirchengebäude in Bad laer diskutiert aber erst am 6. Juni 1993, Sonntag Trinitatis, konnte die neue Kirche mit Gemeindezentrum eingeweiht und ihrer Bestimmung übergeben werden. Die Gemeinde feiert alljährlich das Gemeindefest am Dreifaltigkeitssonntag, der ihr auch den Namen gab.

Die Gemeinde in Glandorf

Glandorf ist die südlichste Gemeinde im Landkreis Osnabrück und wurde als Ansiedlung "Glanathorpe" im Jahr 1070 erstmals urkundlich erwähnt.
Nach dem 2. Weltkrieg wuchs im römisch-katholisch geprägten Glandorf durch Zuzug der Flüchtlinge aus Schlesien, Pommern, Ostpreußen die evangelische Gemeinde von ganz vereinzelten "Luthersken" innerhalb weniger Jahre auf mehrere hundert Menschen an.
Gottesdienste feierte man anfangs in der Sakristei der kath. St.-Johannis-Kirche, später in der katholischen Schule, dann lange Jahre im Saal der Gastwirtschaft "Brandes".
Da die Gemeinde so sehr angewachsen war, bemühte man sich um einen Bauplatz für eine eigene evangelische Kirche, entgegen vieler Vorbehalte im Ort.

Um 1950 wurde ein Grundstück der Familie Gildehaus gepachtet (viele Jahre später auch gekauft), und 1952 baute man in nur 6 Wochen eine Holzständerkirche auf: das "Kripplein Christi".

Glandorf war immer der kleinste Gemeindeteil der Gesamt-Kirchengemeinde Bad Iburg, hatte vorübergehend von 1945 bis 1949 auch vor Ort wohnende Seelsorger, bekam jedoch erst 1981 mit Pastor Heyl wieder einen eigenen Prediger und Seelsorger. 1989 machten sich die beiden Gemeindeteile Bad Laer und Glandorf unabhängig von der Muttergemeinde Bad Iburg. Heute hat Glandorforf ein Einwohnerzahl von etwa 7.000 Einwohnern, wovon ca. 700 evangelisch-lutherisch (Stand 2021).